Bild: André Krause, CEO von Sunrise / Quelle: YouTube
«So haben wir uns das nicht vorgestellt», so die Worte des sichtlich verzweifelten CEO`s von Sunrise, André Krause. Während die Luft für die 5G-Industrie an manchen Orten immer dünner wird, suchen die Chefs der Schweizerischen Netzbetreiber mütterlichen Rat bei der zuständigen Bundesrätin Simonetta Sommaruga, mit der dringlichen Bitte um Grenzwerterhöhung, die für einen 5G-Betrieb 12,4 Mal höher sein müsste als bisher. Doch der Bundesrat will davon bisher nichts wissen, hoffentlich und zum Glück. 20 000 neue Antennen aufzustellen, die mit Einsprachen und Moratorien verhindert werden, wäre für die Mobilfunker schlicht zu teuer. Schlecht für die Mobilfunkkonzerne – gut für die Volksgesundheit.
Die Mobilfunker behaupteten bisher, es gebe mit 5G-Antennen sogar weniger Strahlung als mit den bisherigen. Wieso es jetzt plötzlich eine Grenzwerterhöhung braucht, erstaunt nicht weiter. Es liegt an der massiv höheren Ausgangsleistung, wie die technischen Angaben der Antennenhersteller beweisen. Mit altbekannten Falschaussagen zu Grenzwerten und Gesundheitsschäden versuchen die Konzernchefs ihre Strategie weiter durchzuboxen, auch Ad absurdum. Immerhin: Die dringliche Sitzung mit der Bundesrätin zeigt, wie verzweifelt die Mobilfunklobby in der Schweiz sein muss.
Erstmals fordern Angestellte einer Telefongesellschaft den Stopp einer Funktechnologie
5G sei umweltschädlich und unrentabel, sagen rund 1000 Mitarbeiter von Orange, dem grössten Mobilfunkanbieter in Frankreich. Das berichtet das Onlinemagazin Children's Health Defense (CHD) von Robert F. Kennedy Jr., dem Neffen des ehemaligen US-Präsidenten. «Stopp dem Einsatz von 5G», so die Forderung der Belegschaft von Orange an das Management. Die neue Mobilfunktechnologie erfordere weltweit Milliarden neuer Antennen und Geräte und lasse den Energieverbrauch exponentiell ansteigen. Zum ersten Mal wollen Mitarbeiter einer Telefongesellschaft die Einführung einer Technologie verhindern.
Das grosse 5G-Debakel – mit Falschaussagen und Halbwahrheiten
Der Datenverbrauch über Mobilfunknetze verdoppelt sich jedes Jahr. Die Coronakrise verschärft den Trend durch Homeoffice und Homeschooling zusätzlich. Mehr Daten bedeutet aber auch mehr Leistung. Deshalb fordern die Chefs der Mobilfunkbetreiber Swisscom, Salt und Sunrise höhere Grenzwerte. Denn mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G sollen 100-mal mehr Daten in 10-mal kürzerer Zeit übertragen werden können. Das Parlament lehnte eine Grenzwerterhöhung bereits zwei Mal ab. Auch der Bundesrat verkündete im April: keine Erhöhung der Grenzwerte!
Urs Schaeppi, der CEO von Swisscom, versprach den Kunden noch im Dezember 2019 eine 90-prozentige 5G-Abdeckung, und Sunrise warb damit, die erste 5G-Betreiberin in 150 Ortschaften zu sein. Doch es kam anders. Denn 5G wurde in der Schweiz durch über 1450 Einsprachen und 120´000 Unterschriften geradezu blockiert. Die Werbung der Konzerne entpuppte sich als leeres Versprechen, denn Swisscom wie Sunrise veränderten lediglich die Software und verkauften dies als superschnelles 5G.
Pascal Grieder, CEO von Salt: «Keine Anzeichen schädlicher Folgen.
5G benötige entweder vier Mal mehr Mobilfunkanlagen oder die bestehenden Antennen müssten mit einer 12,4 mal höheren Leistung strahlen, so der Sonntagsblick. Beides sei schwierig, denn vier Mal mehr Antennen würden 20´000 zusätzliche Einsprachen bedeuten und eine 12,4 mal höhere Sendeleistung sei wegen gültigen Grenzwerten nicht möglich, eine Pattsituation. «Die Schweiz hinkt bei 5G hinterher! Unser Land verliert den Anschluss! Skandal!», werden die Chefs der Mobilfunkbetreiber zitiert. 5G werde von kaum mehr als zwei Prozent der Schweizer Bevölkerung genutzt.
Pascal Grieder, der CEO von Salt sagt: «Keine Anzeichen schädlicher Folgen.» Damit widerspricht er 240 internationalen Wissenschaftlern und Ärzten sowie rund 10´000 Studien. Für Rebekka Meier, Präsidentin vom «Verein Schutz vor Strahlung», kommt eine Erhöhung der Grenzwerte nicht in Frage. Sie sagt: «Die Strahlung beeinflusst die Hirnströme, beeinträchtigt die Herztätigkeit und ist sehr wahrscheinlich Krebserregend.»
Urs Schaeppi, CEO von Swisscom: «Die Schweiz hat tiefere Grenzwerte als WHO vorschreibt.»
Dieses Zitat stammt gleich von zwei Vertretern der Mobilfunkindustrie, nämlich von Swisscom-Chef Urs Schaeppi und von André Krause, CEO von Sunrise. Diese Aussage wurde von verschiedenen Strahlenschutz-Organisationen allerdings widerlegt: Die Schweiz bedient sich lediglich einer anderen Messmethode. Und die WHO schreibt keine Grenzwerte vor sondern der Bundesrat, bzw. das BAKOM. Die WHO hat nichtionisierende Strahlung gar als "möglicherweise Krebserregend" klassifiziert.
Das Treffen mit der Bundesrätin fand statt und die Ergebnisse der Gespräche bleiben bisher unbekannt. Bekannt ist einzig, dass es gegen 5G weiterhin viel Wind geben wird, bis er endgültig dreht. Ähnlich wie beim Aspest, wo die Unbedenklichkeit von der Lobby noch Jahrzehnte behauptet wurde. Später stand sie vor Gericht. Bei 5G wird es hoffentlich schneller gehen.
Adaptive Antennen sollen es richten ?!?
Simonetta Sommaruga habe die Angelegenheit zur Chefsache erklärt und wolle nun das Problem eines flächendeckendes 5G-Netzes ohne Grenzwerterhöhung lösen: mit dem Bau sogenannter adaptiver Antennen (!), schreibt der Blick in seiner neusten Ausgabe über 5G, so als gebe es adaptive Antennen, sprich 5G, erst in der Zukunft. Zur Erinnerung: Der Bundesrat selbst machte mit einer Gesetzesänderung den Einsatz für adaptive Antennen (=5G) Anfangs 2019 erst möglich. Blick schreibt über diesen offensichtlichen Widerspruch nichts. Stimmt die Darstellung, bieten sich nur zwei Möglichkeiten: Entweder wird Simonetta Sommaruga von ihren Chefbeamten selbst über das einfachste Basiswissen zu 5G gar nicht oder mit Absicht falsch informiert, oder, man muss sich ernsthafte Sorgen um ihre geistige Gesundheit machen.
Ich danke für den Bericht. Ich bin positiv überrascht, wie effektiv verantwortungsvolle Landsleute die 5G-Verrücktheit bremsen.
Ich verlinke den Artikel, hoffe, damit im Sinne von Autor und Admin zu handeln:
https://bumibahagia.com/2020/10/05/scheiz-5g-so-haben-wir-uns-das-nicht-vorgestellt/